EEG-Umlage: Die Einsparungen bringt der Wegfall

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Der Strompreis ist in diesem Jahr so hoch wie noch nie zuvor. Neben steigenden Preisen für Gas und Öl werden Verbraucher somit zusätzlich durch hohe Strompreise belastet. Um für ein wenig Entlastung zu sorgen, hat die Bundesregierung beschlossen, die EEG-Umlage zum 1. Juli 2022 auf null Euro zu senken. Die Umlage wurde vor über 20 Jahren eingeführt, um die Einspeisung von Ökostrom in das deutsche Stromnetz zu subventionieren und dadurch den Anteil der erneuerbaren Energien deutlich zu erhöhen. Aufgrund des seitdem raschen Ausbaus von Wind- und Solarkraft sowie weiteren erneuerbaren Energiequellen, darf die EEG-Unlage mit Fug und Recht als Erfolgsgeschichte bezeichnet werden.
Letzte Aktualisierung : November 2022

Der vorliegende Beitrag erklärt unter anderem, was es mit der EEG Umlage auf sich hat, wann und zu welchem Zweck sie eingeführt wurde, wie sich der Strompreis generell zusammensetzt und in welcher Höhe Verbraucher vom Wegfall der EEG-Umlage profitieren können.

 

EEG-Umlage: Aktuelles zur Umlage

Die EEG Umlage wurde zum 1. Juli 2022 auf null Euro abgesenkt, um die Bundesbürger angesichts der stark gestiegenen Energiepreise zu entlasten.

 

Warum wird die EEG-Umlage abgeschafft?

Mit der Abschaffung der EEG-Umlage will die deutsche Bundesregierung die Verbraucher im Lande angesichts der in den letzten Monaten massiv gestiegenen Energiepreise entlasten. Ursprünglich war vorgesehen, erst Anfang 2023 die EEG Umlage abzuschaffen. Wegen der rasanten Steigerung der Teuerungsrate hat die Bundesregierung diesen Schritt um ein halbes Jahr vorgezogen.

Die Stromanbieter sind gesetzlich dazu verpflichtet, die Abschaffung der EEG Umlage vollumfänglich an ihre Kunden weiterzugeben. Zudem dürfen sie nicht den Arbeitspreis für Energie erhöhen, um den Wegfall der EEG-Umlage zu kompensieren. Eine Strompreiserhöhung in naher Zukunft ist allerdings nicht gesetzlich verboten.

 

Wann fällt die EEG-Umlage weg?

Die EEG Umlage wird zum 1. Juli 2022 auf null Euro gesenkt. Zuletzt betrug die EEG Umlage Höhe noch 3,723 Cent pro Kilowattstunde. Formal abgeschafft ist die EEG-Umlage allerdings noch nicht. Vielmehr ist ihre Herabsetzung auf Null zunächst bis zum Jahresende 2022 befristet. Wie die weitere Zukunft der EEG-Umlage ab dem Jahr 2023 aussieht, muss von der Politik noch entschieden werden. Experten gehen jedoch davon aus, dass die EEG Umlage kurz- bis mittelfristig abgeschafft wird.

 

Wieso steigen die Strompreise aktuell?

Der aktuelle Anstieg der Strompreise hat mehrere Gründe. Zum Ersten ist die Nachfrage nach Strom nach dem Abflauen der Corona-Pandemie vor allem aus der Industrie erhöht. Zum Zweiten müssen Kohle- und Gaskraftwerke angeschaltet werden, um kurzfristige Lücken in der Produktion von Strom, die durch eine zu geringe Produktion an erneuerbaren Energien entstanden sind, zu schließen. Und zum Dritten sind 2022 die Netzentgelte um rund vier Prozent gestiegen.

 

Was ist die EEG-Umlage?

Die EEG Umlage wird von allen Endverbrauchern in Deutschland gezahlt und wurde ursprünglich zur Förderung der erneuerbaren Energien eingeführt.

Was ist EEG Umlage genau?

Die Abkürzung „EEG“ leitet sich aus dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz ab, das im Jahr 2000 eingeführt wurde. Das EEG wurde seinerzeit eingeführt, um den Ausbau erneuerbarer Energien (Solar- und Windenergie sowie Biomasse und Wasserkraft) im gesamten Strommix zu fördern. Dazu garantiert das EEG Betreibern von Ökostromproduktionsanlagen nicht nur die Abnahme des von ihnen produzierten grünen Stroms, sondern darüber hinaus eine feste Vergütung je produzierter Kilowattstunde.

EEG Umlage: Ihre Geschichte

Bereits im Jahr 1991 trat mit dem Stromeinspeisungsgesetz eine Art Vorläufer für das Erneuerbare-Energien-Gesetz in Kraft. Durch dieses Gesetz wurden die Netzbetreiber erstmals dazu verpflichtet, Strom aus erneuerbaren Energiequellen (Wind- und Wasserkraft, Solarenergie, Deponie- und Klärgas sowie landwirtschaftlichen Abfällen) in ihr Netz einzuspeisen. Zusätzlich zur Abnahmepflicht sah das Stromeinspeisungsgesetz auch eine Mindestvergütung vor, die sich auf Basis der durchschnittlichen Preise des vorletzten Jahres bemaß.

Das im Jahr 2000 in Kraft getretene Erneuerbare-Energien-Gesetz baute auf dem Stromeinspeisungsgesetz auf und setzte sich zum Ziel, den Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten Stromverbrauch bis 2010 mindestens zu verdoppeln. Durch das EEG wurden die Netzbetreiber nicht mehr nur verpflichtet, Ökostrom in ihr Netz einzuspeisen, sondern ihn sogar vorrangig zu behandeln. Zudem wurden feste Geldbeträge pro Kilowattstunde als Mindestvergütungen für die erneuerbaren Energien festgelegt. Dieser Anspruch auf Mindestvergütung greift im EEG jedoch nur noch 20 Jahre nach Inbetriebnahme einer Anlage.

Seit Inkrafttreten wurde das EEG mehrfach novelliert. Wichtigste Änderung in den meisten Gesetzesnovellen war die Anpassung der Ausbauziele für Ökostrom. In der letzten EEG-Novelle aus dem Jahr 2017 wurden die Ziele für den Ökostromanteil im deutschen Strommix noch ein weiteres Mal erhöht. Bis 2030 sollen 65 Prozent des gesamten Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien stammen. Spätestens im Jahr 2050 soll der gesamte in Deutschland verbrauchte Strom klimaneutral, also CO2-frei produziert werden. Zudem wurden im Zuge der Novellierung des EEG auch die Vergütungssätze für Ökostrom mehrfach angepasst.

Wer zahlt die EEG Umlage?

Die EEG-Umlage zählt zu den gesetzlichen Preisbestandteilen des Stroms, die somit nicht durch die Stromanbieter beeinflussbar sind. Folglich sind grundsätzlich alle Stromverbraucher in Deutschland verpflichtet, die EEG Umlage zu entrichten. In der Praxis gibt es aber einige Ausnahmen, beispielsweise für bestimmte Gruppen von Eigenversorgern oder für besonders stromintensive Unternehmen. Letztere würden ansonsten durch erhöhte Stromkosten im internationalen Wettbewerb einen Nachteil erleiden. In Summe wird die EEG Umlage in etwa zu 50 Prozent von Unternehmen, zu einem Drittel von Privathaushalten und zu ca. 15 Prozent von öffentlichen Einrichtungen getragen.

Warum zahlen Verbraucher die EEG Umlage?

Betreiber von Produktionsanlagen für erneuerbare Energie bekamen im Jahr 2000 mit der Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) das Recht, den von ihnen produzierten Strom in das Stromnetz einzuspeisen. Für die Einspeisung ihres Stroms erhalten sie eine festgelegte Vergütung von den Betreibern des öffentlichen Stromnetzes, die dazu verpflichtet sind, den Produzenten den erzeugten Strom abzukaufen.

Im Anschluss verkaufen die Netzbetreiber den Strom an der Strombörse. An der Strombörse erhalten sie jedoch möglicherweise nicht den Preis, den sie vorher an die Betreiber von erneuerbaren Energieanlagen gezahlt haben und würden in diesem Fall einen Verlust machen. Um zu vermeiden, dass die Netzbetreiber durch die gesetzliche Abnahmepflicht für Ökostrom Verluste erleiden, wurde die EEG-Umlage eingeführt.

Zudem war die Einführung der EEG-Umlage eine wichtige Maßnahme, um den Betrieb von Produktionsanlagen für erneuerbare Energien rentabel zu machen. Die Produktion von grünem Strom aus erneuerbaren Quellen war zu Beginn noch deutlich kostspieliger als die Stromproduktion aus konventionellen Quellen, wie beispielsweise Kohle oder Atomkraft. Um die Ökostromproduktion wirtschaftlich lohnenswert zu machen, wurde der Betrieb von Photovoltaik-, Windkraft- und sonstigen Anlagen zur Ökostromproduktion durch die EEG-Umlage vom Staat subventioniert und demnach attraktiv gemacht.

 

Wie hoch ist die EEG Umlage?

Die Höhe der EEG Umlage schwankt von Jahr zu Jahr und lag zuletzt bei 3,72 Cent pro Kilowattstunde.

Wie hoch ist EEG Umlage?

Die EEG Umlage 2022 betrug bis zum 30. Juni 3,72 Cent pro Kilowattstunde. Seit dem 1. Juli 2022 wurde sie auf null Cent pro Kilowattstunde gesenkt.

Welche Faktoren beeinflussen die Höhe des Umlagebetrags?

Die EEG Umlage Höhe verändert sich von Jahr zu Jahr. Verschiedene Faktoren beeinflussen die Höhe der Umlage. Dazu zählen:

  • Der erwartete Strompreis an der Börse
  • Die Höhe des Letztverbrauches
  • Der Zubau an Anlagen mit EEG-Förderung
  • Der aktuelle EEG-Kontostand
  • Die Höhe der Liquiditätsreserve

Entwicklung der EEG Umlage in den letzten Jahren

Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der EEG-Umlage seit dem Jahr 2010:

Entwicklung EEG Umlage Beitrag
Kalenderjahr EEG Umlage Höhe in Cent pro kWh
2010 2,0
2011 3,5
2012 3,6
2013 5,3
2014 6,2
2015 6,2
2016 6,4
2017 6,9
2018 6,8
2019 6,4
2020 6,8
2021 6,5
2022 3,7

EEG Umlage: Wo finde ich den gezahlten Betrag?

Der gezahlte EEG Betrag kann der Stromrechnung entnommen werden.

Wie setzt sich der Strompreis zusammen?

Der Strompreis in Deutschland setzt sich aus diversen Kostenkomponenten zusammen, die drei Hauptgruppen zuzuordnen sind:


1. Kosten für die Stromerzeugung und den Vertrieb

2. Kosten für Steuern, Abgaben und Umlagen

3. Kosten für Netzentgelt, Messung und Betrieb

Mit einem Anteil von 38,9 Prozent sind die Kosten für die Stromerzeugung und den Vertrieb die größte Einzelposition des Strompreises. Danach folgen die Kosten für Netzentgelt, Messung und Betrieb mit einem Anteil von 21,8 Prozent am Strompreis.

Die Kosten für Steuern, Abgaben und Umlagen untergliedern sich in verschiedene Positionen. Größte Einzelposition dieser Gruppe ist die Mehrwertsteuer mit einem Anteil von 16 Prozent am Strompreis. Danach folgen die EEG-Umlage mit einem Anteil von 10 Prozent und die Stromsteuer mit einem Anteil von 5,5 Prozent am Strompreis. Sonstige Abgaben tragen zu 7,8 Prozent zum Strompreis bei. Dazu zählen die KWK-Umlage, die §19 NEV-Umlage und die Offshore-Haftungsumlage.

Über die KWK-Umlage wird die Stromerzeugung aus Kraft-Wärmekopplungen gefördert. Die §19 NEV-Umlage wurde zur Finanzierung der ermäßigten Netzentgelte für Industrieunternehmen eingeführt. Und die Offshore-Haftungsumlage dient zur Finanzierung etwaiger Schadensersatzforderungen im Zusammenhang mit Verzögerungen und Ausfällen bei der Anbindung von Offshore-Windparks an das Stromnetz.

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EEG-Umlage: Was passiert, wenn sie abgeschafft wird?

Durch die Abschaffung der EEG Umlage werden vor allem größere Haushalte signifikant beim Strompreis entlastet.

Sparschwein

Wie sollen Verbraucher von der Abschaffung der EEG Umlage profitieren?

Berechnungen zufolge bedeutet die EEG Umlage abschaffen eine Entlastung der Verbraucher in der Bundesrepublik Deutschland um knapp über fünf Milliarden Euro. Die Mehrzahl der Verbraucher wird diese Entlastung jedoch nicht sofort bemerken, denn die Energieversorger sind nicht dazu verpflichtet, die monatliche Abschlagszahlung aufgrund der Abschaffung der EEG-Umlage sofort anzupassen. Die meisten Verbraucher werden die Absenkung der EEG Umlage auf null Euro folglich erst im kommenden Jahr über die Änderung ihrer Abschlagszahlungen wahrnehmen.

EEG Umlage: Ersparnis durch den Wegfall nach Haushaltsgröße

Die folgende Tabelle stellt die jährliche Ersparnis eines Haushalts durch den Wegfall der EEG-Umlage dar.

Ersparnis durch Wegfall EEG Umlage
Verbrauch in kWh Entlastung in Euro
1.500 66
2.500 111
3.500 155
4.250 188
5.000 222

Ein durchschnittlicher Single-Haushalt mit einem Jahrestromverbrauch von 1.500 Kilowattstunden zahlt laut Berechnungen von Verbraucherportalen etwa 66 Euro weniger als mit EEG-Umlage. Je größer der Haushalt und damit der jährliche Stromverbrauch, desto größer auch die Ersparnis durch die Abschaffung der EEG-Umlage. Für eine Kleinfamilie mit einem Stromverbrauch mit 3.500 Kilowattstunden jährlich reduziert sich die Stromrechnung um 155 Euro. Und für eine Großfamilie mit einem Jahresstromverbrauch von 5.000 Kilowattstunden beträgt die jährliche Ersparnis bei der Stromrechnung 222 Euro.

Diese spürbaren Ersparnisse beruhen auf zwei Effekten: Zum einen auf dem Wegfall der EEG-Umlage selbst und zum anderen auf dem Mehrwertsteuereffekt. Dieser Effekt kommt zustande, da der Wegfall der EEG-Umlage den Nettopreis reduziert, auf den im Anschluss die Mehrwertsteuer erhoben wird. Mit der Abschaffung der EEG-Umlage reduzieren sich folglich auch die Kosten für die Mehrwertsteuer, da die Berechnungsgrundlage der Steuer gesunken ist.

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FAQ

EEG-Umlage: Was ist das?

Die EEG-Umlage wurde durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz im Jahr 2000 eingeführt, um den Ausbau erneuerbarer Energien in der Stromproduktion zu fördern.

Wie hoch ist die EEG-Umlage?

Die EEG Umlage lag bis zum 30. Juni 2022 bei 3,723 Cent pro Kilowattstunde. Zum 1. Juli 2022 wurde sie auf Null gesenkt. Dauerhaft abgeschafft wurde die EEG Umlage aber noch nicht.

Wann fällt die EEG-Umlage?

Zum 1. Juli 2022 wurde die EEG-Umlage auf null Euro gesenkt. Diese Senkung gilt vorerst bis Jahresende.

Was passiert, wenn EEG-Umlage abgeschafft wird?

Eine Abschaffung der EEG-Umlage dürfte die Verbraucher jedes Jahr spürbar bei den Stromkosten entlasten. Eine mehrköpfige Familie mit einem Jahresstromverbrauch von 5.000 kWh spart dadurch mehr als 220 Euro.

Aktualisiert am 2 Dez, 2022

anh

Content Managerin

Nach ihrem Abschluss ist Anh als Content Managerin bei papernest eingestiegen. Ihr Ziel ist es, mit ihren Artikeln den Lesern*Innen einen Überblick über den deutschen Energiemarkt und dessen Entwicklungen zu verschaffen.

Comments

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Monika
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Ich glaube nicht, dass wir den Wegfall der EEG Umlage in unserem Stromkosten merken werden...